Qualifizierungsmodelle

Bevor ein junger Bewerber/junge Bewerberin bei AgZn eine Ausbildung in Ihrem Betrieb beginnt, ist es wichtig, zunächst seine/ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Kompetenzen im Rahmen der Kompetenzfeststellung EXAM (externes Ausbildungsmanagement) zu überprüfen, um zu sehen, ob er/sie die Anforderungen für eine Ausbildung erfüllt bzw. welche Potenziale der Bewerber/die Bewerberin hat.

Es kann passieren, dass ein Bewerber bzw. eine Bewerberin nach einem Praktikum nicht direkt eine duale Ausbildung beginnen kann, da er/sie nach ihrem bisherigen Bildungs- und Kulturhintergrund bei aller Motivation noch nicht so weit ist, die Anforderungen im beruflichen Alltag nicht nur im Betrieb, sondern auch in der Berufsschule zu meistern.

Neben dem Einstieg bzw. des Kennenlernens im Rahmen eines Praktikums und einer anschließenden betrieblichen Ausbildung, gibt es die folgenden Fördermaßnahmen, um jungen Menschen einen Start in eine Qualifizierung zu ermöglichen. Das HBZ Brackwede - Fachbereich Bau e.V. bietet darüber hinaus weitere Qualifizierungsmodelle speziell für junge und ältere Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten.

Einstiegsqualifizierung (EQ)

Die Einstiegsqualifizierung bietet die Möglichkeit einer betrieblichen Erprobung, wenn die Schule abgeschlossen, aber noch keinen Ausbildungsplatz gefunden wurde.

Die Vorteile der Einstiegsqualifizierung:

  • 6 - 12 Monate Praktikum in Vollzeit oder Teilzeit
  • man erhält eine monatliche Aufwandsentschädigung
  • man ist sozialversichert
  • man kann seine Chancen verbessern, in eine Ausbildung übernommen zu werden
  • man besucht die berufsschule und lernt Inhalte der Ausbildung kennen

Einstiegsqualifizierung Plus (EQ Plus)

EQ Plus bedeutet, dass auch lernschwächere Jugendliche die Möglichkeit bekommen, an einer Einstiegsqualifizierung teilzunehmen, um:

  • sich beruflich zu qualifizieren oder weiter zu qualifizieren
  • einen staatlich geprüften Berufsabschluss zu erreichen wie bei der EQ 
  • gezielte Unterstützung durch Nachhilfeunterricht durch die sogenannten "ausbildungsbegleitenden Hilfen" (abH)

Einstiegsqualifizierung Plus Sprache (EQ plus Sprache)

EQ Plus Sprache bedeutet, dass die Einstiegsqualifizierung auch eine Sprachförderung für Deutsch als Zweitsprache beinhaltet, um:

  • sich beruflich zu qualifizieren oder weiter zu qualifizieren
  • einen staatliche geprüften Berufsabschluss zu erreichen wie bei der EQ bzw. EQ Plus
  • um Deutsch als Zweitsprache basierend auf dem Rahmencurriculum  für Integrationskurse des BAMF und des Goethe-Instituts

Assistierte Ausbildung (AsA)

Die assistierte Ausbildung (AsA) ist ein Angebot der Agentur für Arbeit. Es handelt sich um eine normale duale Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule.

Man erhält zusätzliche die folgende Unterstützung:

  • man wird von einem/er Ausbildungsbegleiter/in unterstützt 
  • man erhält Zusatzunterricht nach Bedarf (Fach- und/oder Sprachunterricht)
  • man bekommt Unterstützung vom ersten bis zum letzten Ausbildungsjahr
  • die Unterstützung ist kostenlos

Der/die Berater/in von der Agentur für Arbeit bespricht mit Auszubildenden, ob die assistierte Ausbildung hilfreich ist.

Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)

Ein Berufsvorbereitungsjahr dient der intensiven Vorbereitung auf eine Ausbildung und das Berufsleben. Es enthält:

  • 1 Jahr Vollzeitschule mit Theorie- und Praxisunterricht in einem bestimmten beruflichen Bereich
  • eine praktische Orientierung durch Praktika
  • man kann einen Schulabschluss nachholen
  • oft kleine Klassen mit 2 Lehrern/innen und einem/e Sozialarbeiter/in als Ansprechpartner/in